3D Week Mittelstandstag Gruppenfoto 2019

3D Week Lübeck: Erste Themenwoche und Konferenz zur Additiven Fertigung in Technik und Medizin

Mittelstandstag, Fortbildungen und internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema 3D-Druck – bereits die erste Auflage der 3D Week Lübeck unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Energie – Peter Altmaier – war ein voller Erfolg: Rund 300 Teilnehmer kamen auf dem Campus Lübeck zusammen, um sich über das Thema 3D-Druck zu informieren, Experten zu treffen und ihr Netzwerk zu erweitern.

Mit der ersten Themenwoche zur Additiven Fertigung in Technik und Medizin stand die Hansestadt vom 9. bis 13. September ganz im Zeichen des 3D-Drucks. Nach einer Begrüßung durch Frank Schröder-Oeynhausen (Geschäftsführer des TECHNIKZENTRUM Lübeck) und Thorsten Buzug (Direktor des Instituts für Medizintechnik der Universität zu Lübeck), eröffneten Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Johannes Hartwig (Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein) die Themenwoche offiziell. Angesichts der voranschreitenden Digitalisierung lobte der Bürgermeister die Initiative, mit der die zukunftsweisende Technologie des 3D-Drucks näher an den Standort Lübeck und in den Mittelstand gebracht wird.

 

3D Week Mittelstandstag Eroeffnung

(v. l. n. r.): Johannes Hartwig (Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein), Jan Lindenau (Bürgermeister Hansestadt Lübeck), Thorsten Buzug (Universität zu Lübeck) und Frank Schröder-Oeynhausen (TZL)

 

3D Week Mittelstandstag
Der Mittwoch war eigens dem Mittelstand gewidmet, denn gerade für KMU bietet der 3D-Druck große Chancen, da individualisierte Produkte auch in kleinen Stückzahlen produziert werden können. Aber was bringt 3D-Druck einem Unternehmen ganz konkret? Welche Fertigungsverfahren gibt es und wie ist der aktuelle Stand der Technologie? Diese und weitere Fragen wurden auf dem Mittelstandstag diskutiert. Dabei informierten Experten anhand von Praxisbeispielen über den Einsatz additiver Fertigungsverfahren in ihrem Unternehmen. Im Mittelpunkt standen dabei insbesondere die Chancen und Risiken des metallischen 3D-Druck, der Nutzen von Kunststoff 3D-Druck für KMU sowie aktuelle Anwendungsmöglichkeiten. Unter den hochkarätigen Speakern und renommierten Ausstellern befanden sich u. a. Vertreter von Siemens, SLM, Dräger, iGo3D, Materialise, DMRC, Fehrmann Alloys, Rolf Lenk, Schaeffler, Mark3D, 3YOURMIND und EOS. Auch das FabLab Lübeck und die TZL Akademie waren mit Ständen vor Ort, um über ihre Aktivitäten und Workshops für Unternehmen zu informieren.

Exponat zum metallischen 3D-Druck

Exponat zum metallischen 3D-Druck

 

Exponate zum metallischen 3D-Druck

Exponate zum metallischen 3D-Druck

 

Schwerpunkt 1: Metallischer 3D-Druck
Unter dem Themenschwerpunkt „Metallischer 3D-Druck“ sprachen Unternehmensvertreter von SLM, Siemens, Schaeffler, Rolf Lenk, Fehrmann Alloys und der SLV MV über die Chancen und Risiken dieser Technologie, mit der heutzutage Turbinenschaufeln, Zylinderköpfe, Bremssättel, Schmuck, Hüftgelenke, Zahnimplantate, bionische Strukturen, komplexe Metallbauteile und mehr gefertigt werden können – viele Gründe für Unternehmen, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen und die Potenziale dieser Technologie zu erfassen.

 

Schwerpunkt 2: Kunststoff 3D-Druck
Die zweite Session widmete sich dem Thema „Kunststoff 3D-Druck: Was bringt er meinem Unternehmen?“ In spannenden Vorträgen und im direkten Gespräch mit den Referenten von z. B. Materialise und Mark3D konnten die Besucher erfahren, welches Verfahren sich für ihren Anwendungsfall optimal eignet. So berichtete Dräger z. B. von der Implementierung des Selektiven Lasersinterns und iGo3D von praktischen Anwendungsfällen des Kunststoff-3D-Drucks. Auch regulatorische Hürden im medizinischen 3D-Druck wurden thematisiert.

 

Exponate zum Kunststoff 3D-Druck

Exponate zum Kunststoff 3D-Druck

 

Exponate zum Kunststoff 3D-Druck

Exponate zum Kunststoff 3D-Druck

 

Schwerpunkt 3: Anwendungen, Aussteller und 3D-Druck Angebote auf dem Campus
In der Nachmittags-Session ging es sodann um das Thema „Anwendungen“. Wie können Werkzeuge und Hilfsmittel inhouse schneller, günstiger und on demand 3D-gedruckt werden und die Qualität 3D-gedruckter Bauteile gesichert werden? Wie gelingt die erfolgreiche Einführung des 3D-Druck im eigenen Unternehmen? Dies waren die Fragestellungen, denen sich die Experten und Teilnehmer am Nachmittag widmeten.

 

3D Week Mittelstandstag TZL Exponat

Auch im medizinischen Umfeld findet der 3D-Druck bereits Anwendung

 

In einer abschließenden Podiumsdiskussion mit Lars Schöning (Hauptgeschäftsführer, IHK zu Lübeck), Hajo Schulenburg (Geschäftsführer, Visiconsult), Karsten Hiltawsky (Head of Technology & IP, Dräger), Andre Thiemann (Global Head of Application, SLM Solutions) und Alexis Noguer (Head of Sales, Rolf Lenk) ging es dann noch einmal um die konkreten Fragen der Teilnehmer, die sie von 3D-Druck Experten beantworten lassen konnten.

 

Mittelstandstag 3D Week Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion (v.l.n.r.): Torsten Buzug (UzL), Karsten Hiltawsky (Head of Technology & IP, Dräger), Lars Schöning (Hauptgeschäftsführer, IHK zu Lübeck), Andre Thiemann (Global Head of Application, SLM Solutions), Alexis Noguer (Head of Sales, Rolf Lenk), Hajo Schulenburg (Geschäftsführer, Visiconsult) und Frank Schröder-Oeynhausen (TZL)

 

Auch die 3D-Druck-Angebote der Institutionen auf dem Lübecker Campus wurden im Rahmen des Mittelstandstags vorgestellt, wie z. B. des Instituts für Medizintechnik der Universität zu Lübeck, der TZL Akademie, des FabLabs, des Fraunhofer EMBs und der TH Lübeck.

 

3D Week Mittelstandstag TZL Messe

Philip Kiefer (TZL, TZL Akademie, FabLab Lübeck) erklärt interessierten Studierenden die Funktionsweise von 3D-Drucker)

 

An Messeständen präsentierten zahlreiche Aussteller ihre 3D-Druck Dienstleistungen und Produkte. Für Martin Gehringer (Senior Business Development Manager AM bei Siemens) war insbesondere „die enorme Bandbreite an Applikationen und verschiedenen Technologien“, die auf der 3D-Week gezeigt wurden, äußerst spannend. Für die Besucher war dies eine gute Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. „Wir freuen uns, geniale Technologien dem Mittelstand hier oben im Norden vorzustellen, beispielsweise, wie Einzelteilte kostengünstig und als Alternative zur mechanischen Herstellung gefertigt werden können, so Joachim Kasemann (Mark3D).

 

Ein 3D-gedrucktes Modell-Flugzeugtriebwerk

Ein 3D-gedrucktes Modell-Flugzeugtriebwerk

 

Die Speaker und ihre Themen im Überblick:

  • Digital Manufacturing für den Mittelstand – vom Brötchen bis in den Weltraum. Kernaspekte der additiven Fertigung im Rahmen von Industrie 4.0“ (Christian-Friedrich Lindemann, Geschäftsführer, Direct Manufacturing Research Center Paderborn)
  • Anwendungsfälle der SLM® Technologie in Schlüsselindustrien (Jens Oldenburg, Regional Sales Manager Northern Europe, SLM Solutions Group AG)
  • Industrielle AM Prozesskette für PBF in der Anwendung bei Siemens (Martin Gehringer, Senior Business Development Manager AM, Siemens AG Digital Industries Motion Control Additive Manufacturing)
  • Potentiale für Ersatzteile durch additive Fertigung in der Automobilindustrie (Zita Katharina Eggardt, Spezialistin für Produktentwicklung und Innovationsmanagement, Schaeffler Automotive Aftermarket GmbH & Co. KG)
  • Produktivitätssprünge durch 3D Metall-Druck – Fallbeispiele aus dem deutschen Mittelstand (Alexis Noguer,Head of Sales, Rolf Lenk Werkzeug- u. Maschinenbau GmbH)
  • Ohne Material kein Bauteil – Status quo und zukünftige Entwicklungen von Metallpulvern in der additiven Fertigung (Henning Fehrmann, Geschäftsführer, Fehrmann Alloys)
  • Metall 3D-Druck – Vom Design zum Produkt (Fabian Kaschke, Projektingenieur, Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern GmbH)
  • Klinische Machbarkeit vs. regulatorische Hürden – Spannungsfelder im medizinischen 3DDruck (Björn Petersen, Sales Manager DACH, Materialise GmbH)
  • Implementierung der Additiven Fertigung bei Dräger am Beispiel des Selektiven Lasersinterns (Marcel Weiß, Entwicklungsingenieur Maschinenbau, Dräger Safety AG & Co. KgaA)
  • 3D-Druck Fertigung neu definiert (Joachim Kasemann, Geschäftsleitung Vertrieb – Mark3D GmbH)
  • Von der Vorrichtung bis zum Jetski – Reale Anwendungen für den 3D-Druck (Julian Milling, Application Engineer, iGo3D)
  • 3D-gedruckte Werkzeuge und Hilfsmittel: Kosteneffiziente Herstellungsalternative“ (Felix Bauer, Head of Central Europe North, EOS GmbH)
  • Qualitätssicherung von AM Bauteilen mittels Computertomographie (CT) (Hajo Schulenburg, Geschäftsführer, VisiConsult X-ray Systems & Solutions GmbH)
  • Potentiale der Einführung des 3D-Drucks im Maschinen- und Anlagenbau (Alexander Mildner, Director R&D, GREIF-VELOX Maschinenfabrik GmbH)
  • Auffinden potenzieller AM Use Cases und deren Umsetzung in agiler Produktion mittels Software“ (André Drochner, Head of Global Marketing, 3Yourmind)

 

3D Week Mittelstandstag

3D Week Mittelstandstag

 

Messestand des FabLab Lübeck und der TZL Akademie

Messestand des FabLab Lübeck und der TZL Akademie

 

Wissenschaftliche Konferenz AMMM und Fortbildungskurse
Am Donnerstag und Freitag fand im Anschluss an den Mittelstandstag die internationale Konferenz Additive Manufacturing Meets Medicine (AMMM) statt. Gerade in der Medizin hat der 3D-Druck eine herausragende Bedeutung. Von neuen Verfahren zur Anfertigung von Prothesen und Implantaten, dem Druck von CT-Daten zur OP-Vorbereitung, über die Herstellung von Haut- und Zellgewebe bis hin zum Druck künstlicher Organe reichte die Themenvielfalt. Die wissenschaftliche Konferenz AMMM brachte Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker mit Ärzten und Unternehmern zusammen, um die neuesten Errungenschaften in der 3D-Druckentwicklung für die Medizin zu diskutieren. Mit 80 Beiträgen aus 14 Ländern hat sich die AMM bereits in ihrer Premiere zum größten Diskussionsforum des medizinischen 3D-Drucks entwickelt.

Eingerahmt wurde die 3D Week von praxisorientierten Fortbildungskursen zum Thema additive Fertigung und 3D-Druck-Technologien: Applikationen und Zulassung individualisierter Medizinprodukte, regulatorische Anforderungen sowie ein Kompaktkurs standen auf dem Fortbildungsprogramm.

Organisiert wurde die 3D Week von der Universität zu Lübeck, dem TECHNIKZENTRUM Lübeck (TZL) und der Infinite Science GmbH.

Weitere Impressionen der Veranstaltung finden Sie auf unserer Facebook-Seite oder auf: 3dweek.org

Ein Video des Mittelstandtags finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.

Sponsoren und Aussteller der 3D Week Lübeck 2019

Sponsoren und Aussteller der 3D Week Lübeck 2019